Man liest es heutzutage immer wieder: Cloud, Cloud, Cloud. Aber warum sollte ich in die Wolke wechseln und alle meine Daten einem Konzern wie Microsoft anvertrauen? Es gibt verschiedene Gründe, die für oder gegen die Cloud sprechen.
Wer sich mit der Cloud beschäftigt, wird an Begriffen wie IaaS, PaaS und SaaS nicht vorbeikommen.
- IaaS (Infrastructure-as-a-Service) bezeichnet das Bereitstellen von Hardware, die meist pro Gigabyte Speicherplatz, Netzwerktraffic und Rechenleistung abgerechnet wird. Ein Beispiel für IaaS ist Microsoft Azure Virtual Machines.
- PaaS (Platform-as-a-Service) bezeichnet die Bereitstellung einer Plattform, auf der die eigene Software (bspw. ASP.NET MVC Hosting) ausgeführt wird. Ein Beispiel für PaaS ist Microsoft Azure Web Apps .
- SaaS (Software-as-a-Service) bezeichnet die Bereitstellung von Software. Diese Software wird vom Cloudanbieter administriert und upgedatet. Beispiele für SaaS sind Microsoft Office 365 und Microsoft Dynamics 365 Customer Engagement.
Auch weitere Begriffe wie Public Cloud, Private Cloud und Hybrid Cloud sind immer wieder im Gespräch.
- Public Cloud: Öffentliche Cloud-Angebote, die man nutzen kann, z. B. Microsoft Azure.
- Private Cloud: Die Dienste werden von der Firma selbst in einem eigenen Rechenzentrum bereitgestellt. Es handelt sich um eine Private Cloud, sobald der Endnutzer (z. B. der Mitarbeiter) cloud-typische Mehrwerte nutzen kann (bspw. Outlook Web Access im Falle eines eigens betriebenen Exchange-Servers).
- Hybrid Cloud: Ist die Mischform von Private und Public Cloud. In diesem Fall werden Dienste sowohl im Rechenzentrum der Firma als auch beim Öffentlichen Cloud Anbieter betrieben.
Bei all diesen Themen ist es schwer zu sagen, wo die Vor- oder Nachteile von Cloud Computing liegen. Dennoch versuchen wir es.
Zunächst werden die Formen der Cloud genauer betrachtet. Wenn man Cloud hört, denkt man sofort an eine Public Cloud, ob Microsoft Azure, Amazon AWS oder Google Cloud. Bei dieser Cloud-Form wird keine eigene Server-/Storage-Hardware benötigt. Dadurch erübrigt sich die Bereitstellung eines speziellen, klimatisierten Raumes. Auch um die Pflege der Hardware braucht man sich nicht zu kümmern, egal ob defekte Festplatte oder Erneuerung der Hardware. Die Gewährleistung der Funktion ist somit ein eindeutiger Vorteil. Zudem kann die benötigte Leistung ganz einfach an den aktuellen Bedarf angepasst werden. Wenn man zusätzlich die admistrativen Aufgaben der Server übergeben möchte, um die eigene IT-Abteilung zu entlasten, kommen Managed Services in Frage. Man mietet z. B. eine Datenbank und der Anbieter (bspw. Microsoft) kümmert sich um die Bereitstellung eines passenden Servers (mit installiertem Microsoft SQL). Hieraus ergeben sich zwei Vorteile:
- Die eigene IT-Abteilung wird entlastet, da diese die Server-Wartung und Updates nicht mehr selbst vornehmen muss.
- Die Verwaltung und Sicherung dieser Dienste erfolgt professionell.
Ein Nachteil ist, dass man den Dienst so nehmen muss, wie er ist. D. h. die Software-Applikation, die einen solchen Dienst nutzt, muss ihn unterstützen. Zudem hat man keinen Einfluss darauf, wann Updates und Release-Wechsel durchgeführt werden. Beim Zusammenspiel mehrerer Managed Services muss die Kompatibilität zueinander beachtet werden.
Bei einer Bereitstellung von SaaS (z. B. Microsoft Office 365) besteht ein großer Vorteil darin, dass man sich um Nichts kümmern muss und Alles für die Nutzung bereitgestellt wird. Die Funktionalität ist allerdings von Updates und der passenden Software abhängig. Wenn Spezialanwendungen vorhanden sind, die z.B. nur Microsoft Office 2016 unterstützen, fällt die Nutzung von Microsoft Office 365 schwer. Wenn der Cloud-Anbieter einen Dienst einstellt, müssen Daten migriert werden. Diese können nicht wie gewohnt weiterverwendet werden.
Betrachten wird nun die Hybrid Cloud. Diese verfolgt die gleichen Ansätze wie die Public und die Private Cloud: Die Serverinstallation entfällt, da ein „System Center Configuration Manager“ bereitgestellt wird. Die Einrichtung und Pflege benötigt IT-Ressourcen und ist für kleine Bereitstellungen wirtschaftlich uninteressant. Anders sieht es bei der Private Cloud aus, mit der auch ein Outlook Web Access oder ein webbasierter Dateiaustausch von überall aus auf das Firmennetzwerk wirkt. Dieser Dienst bietet dem Nutzer einen praktischen Mehrwert. Nachteilig ist jedoch, dass das Firmennetzwerk stärker gegen Angriffe geschützt werden muss.
Die Hybrid Clount vereint die Vor- und Nachteile der Private und der Public Cloud. Sie eignet sich ideal, um Lastspitzen abzufangen und um sensible Daten lokal zu verwalten, andere hingegen online. Allerdings müssen die internen Dienste cloud-kompatibel bereitgestellt werden.
Hier ein kurzer Vergleich der Cloud-Formen mit Erfahrungs- und Schätzwerten:
Public Cloud | Private Cloud | Small Private Cloud | Hybrid Cloud | |
Investitionskosten Kosten für die Hard-/Software | Keine | Hoch | Mittel | Mittel bis Hoch |
Betriebskosten | Mittel bis Hoch | Hoch | Mittel | Hoch |
Instandhaltungskosten | Keine | Hoch | Gering | Gering/Hoch |
Einführungsaufwand | Gering | Hoch | Mittel | Mittel bis Hoch |
Administrationsaufwand | Gering | Mittel | Hoch | Mittel |
Updatepolitik | Globalisiert | Zentralisiert | Manuell | |
Datenspeicherung | Außer Haus | Im Haus | Im Haus | Verteilt |
Cybersicherheit | Hoch | Mittel | Gering | Mittel |
Dynamisch Skalieren | Gut | Nein | Nein | Mittel |
Zugriff auf Dienste | Weltweit | Weltweit / Local | Weltweit / Local | Weltweit / Local |
Versionssicherheit | Gering | Hoch | Hoch |
Zusammenfassend kann man sagen, dass Cloud-Nutzung für viele Unternehmen interessant ist. Bei der Art der Cloud sollte aber abgewogen werden, welches Modell sich am besten eignet, da jedes seine Vor- und Nachteile hat. Wir sehen die heutige IT-Welt so, dass die Nutzung einer Hybrid Cloud für jeden Kunden attraktiv sein könnte. Wir selbst beziehen bspw. Microsoft Office 365 aus einer Public Cloud und das ERP-System steht im eigenen Serverraum bereit.
Bei Fragen rund um das Thema „Cloud“ und ob sich ein Umstieg anbietet, können Sie uns jederzeit kontaktieren.